»Ich weiß nicht weiter«, dachte Henri und starrte die Wand an. Nach zwei Stunden saß er immer noch vor der Wand, im Kopf nichts als Watte. Er fragte sich: ????
Ich sitze vor dem Laptop und starre verständnislos auf die Stelle, an der der Cursor auffordernd blinkt. Was soll nach den Fragezeichen kommen? Sollten da überhaupt so viele Fragezeichen stehen? Ach, was weiß denn ich …
Mein Blick wandert aus dem Fenster. Zieht das junge Pärchen dort drüben etwa schon wieder aus? Warum bloß? Fühlen sie sich hier nicht wohl? Ist die Wohnung doch zu teuer? Verstehen sie sich nicht mit den Nachbarn?
Nach zwei Stunden bemerke ich, was ich geschrieben habe. Wieso sollte Henri die Wand anstarren? Habe ich da nicht etwas auf ihn übertragen? Was mache ich hier eigentlich die ganze Zeit?!
Prokrastinieren ist ein Fachwort in der Welt der Autor*innen, das man in letzter Zeit öfter hört. Es bedeutet: Ich schiebe eine wichtige Aufgabe hinaus, indem ich mich in einer Ersatztätigkeit verliere. Mehr…

„Der Gesang ist leise, leicht überhört man ihn …“. So beginnt im Film die Erzählerin, den unbekannten kleinen Gesellen mit den großen, dunklen Augen zu beschreiben. Man sieht eine idyllische Bachlandschaft, gesäumt von wiegenden Laub- und Nadelholzzweigen – hier wäre er zu Hause. Wäre.
Als ich neulich im
Spannend, was 47 Autorinnen aus ganz unterschiedlichen Regionen zum Thema Wasser zu sagen haben! Jetzt ist es in einer
Ich liebe diesen dramatischen Herbsthimmel! Düsteres Dunkelblau, darüber eine dicke, drückende Wolkenschicht – und dann sekundenschnell wechselnde, vereinzelte Sonnen-Spots – etwas Spannenderes gibt es kaum!
Weil mir beim Arbeiten manchmal die Geduld ausgeht, habe ich meist verschiedene Projekte gleichzeitig am Wickel. Brauche ich z.B. 50 Quadrate für einen Patchwork-Schal oder eine Babydecke, kann es passieren, dass ich die ersten zehn euphorisch in Windeseile fertigstelle. Dann jedoch mag ich die immergleiche Wolle nicht mehr sehen – die Arbeit ruht. Auch bei einem Roman lassen sich die ersten zwei, drei Kapitel oft wie von Zauberhand schreiben. Dann wird es plötzlich zäh …
Heute ist der Erscheinungstermin meines ersten Handarbeitskrimis Mörderische Masche! Die Stunde der Wahrheit rückt näher: Wird die Geschichte den Leser*innen gefallen oder nicht?
Der 
Was war zuerst da: der Sommerschal oder die Idee, Henri einen häkeln zu lassen? In diesem Fall kann ich es genau sagen – die Stola war zuerst da. Doch sie sollte nicht die einzige bleiben. Denn kaum war die Textpassage um Henris Werk verfasst, bekam ich Lust, einen weiteren Sommerschal zu fertigen. Ich hatte mir beim Schreiben verschiedene Modelle vorgestellt – und plötzlich hörte ich diesen Wollgutschein, ein Geschenk von Kolleg*innen, unüberhörbar nach mir rufen! Ich nenne das: Inspiration im Zickzack.
In genau vier Wochen ist es soweit: Mein
Sowohl beim Schreiben als auch beim Handarbeiten kann man sich nach Belieben für die kleine oder für die große Form entscheiden. Manchmal möchte ich schnell einen Erfolg sehen, brauche das Gefühl, etwas geschaffen und geschafft zu haben. Dann schnappe ich mir zwei, drei Restknäuel und häkele ein Blümchen – in der Gewissheit, dass es weitere derartige Anwandlungen gibt. Nach und nach werde ich also genügend Blüten für ein größeres Projekt beisammen haben.
Am 2. Juli beginnt in Eckernförde in der Galerie
Sophie findet 2022 eine Flaschenpost aus dem Jahr 1986. Diese Geschichte ist ein Teil des Projekts „
Gertrud findet im Jahr 1922 eine Flaschenpost, die verstörend futuristisch wirkt … Diese Geschichte ist ein Teil des Projekts „
Eine Flaschenpost aus dem Jahr 1922 findet den Weg zu Claudia, die den Text 1986 liest. Diese Geschichte ist ein Teil des Projekts „
Spiegelungen üben auf mich eine große Faszination aus. Sie sind ein spezieller Filter der Wirklichkeit. Sie vervielfältigen das abgebildete Objekt, können es aber auch weichzeichnen, verzerren, bewegen (ich denke an eine Wasserspiegelung). Wann immer sich ein See, ein Fenster oder eine glänzende Fläche vor einem interessanten Motiv auftut, kann ich nicht anders: Ich zücke mein Smartphone oder den Fotoapparat. Gestern knipste ich dabei zufällig eine Art Selfie-Suchbild.
Wer schreibt, kann etwas Neues schaffen. Mögen auch ähnliche Begebenheiten schon beschrieben worden sein, so weist doch die eigene Geschichte eine individuelle – mit Glück unverwechselbare – Erzählstimme auf. (Jedenfalls, wenn es sich nicht um ein Plagiat handelt.) Auch wer häkelt, strickt, stickt oder näht, kreiert etwas. Am Ende des Prozesses gibt es ein neues Produkt. Man sieht, was man getan hat. Und doch gibt es einige Unterschiede.
Mörderische Masche lautet also der Titel meines ersten Handarbeitskrimis.
Als wir die Feiertagsaktivitäten planten, fielen mir nur Ausflüge in die Natur und Besuche bei Freunden ein. Wir kündigten uns also an, suchten Busverbindungen heraus und buchten Bahntickets. Doch dann … ach ja, da war noch was.
Hilke Flebbe, die Inhaberin des Klassik-Altstadt-Hotels in Lübeck, hat es gern spannend. Deshalb liest sie nicht nur mit Vorliebe Krimis, sondern interviewt auch die Autor*innen, die sie geschrieben haben. Mona Luers von com:moveo Norddeutschland zeichnet die Interviews auf, die bei einem Walk zu den Schauplätzen der Handlung entstehen. Krimi-Talk vor Ort nennt sich das Format. Jetzt wurde ich interviewt!
Die Romanidee zum Thema Häkel-Henri, den
Lassen sich Handarbeiten und Schreiben miteinander kombinieren? Diese Frage stellte sich mir, nachdem ich während des ersten Lockdowns meine Strick- und Häkelnadeln aus der Versenkung gezogen hatte und fortan ein
Als angehende Jugendliche gab es zwei Dinge, die mich restlos begeistern konnten: Handarbeiten und Reiten. Seit wir ab der dritten Grundschulklasse stricken und häkeln lernten, freute ich mich wie Bolle darauf, neue Wolle aussuchen zu dürfen. Und seit ich mit meiner Freundin Claudia das erste Mal um die Wette galoppiert war, liebte ich dieses Gefühl von Freiheit. So gab es für mich bei der Berufswahl nur zwei Möglichkeiten: Stricknadel oder Mistgabel.
Manchmal liegt ausgerechnet dann ein hübsches Wollknäuel neben dem Laptop, wenn man sich mit dem Schreiben schwertut. Ist mir gerade erst passiert. Und so nahm das folgende Geschehen seinen Lauf.
Immer wenn ich einen Tulpenstrauß welken sehe, denke ich: wie würdevoll! Ich weiß nicht genau, woran es liegt, denn man kann schließlich nicht behaupten, die Blumen blieben aufrecht. Im Gegenteil, gern neigen sich Stängel und Blätter zur Seite, und auch die Blütenblätter geben ihre gerade Haltung auf. Dennoch bewahren sie eine Anmut, die vorbildlich ist. Können wir Menschen davon lernen?
Wer bei Wind und Wetter draußen ist, begegnet dieser Tage vielen Gestalten ohne sichtbaren Hals. Der Grund: Sie haben sich die Kapuze über den Kopf gezogen. Eine praktische Erfindung, diese seitlich und hinten verlängerte Kappe!
Wenn zu Jahresbeginn alle ihre guten Vorsätze in die Tat umsetzen wollen, haben Ernährungstrends wieder Hochkonjunktur. Während mancher sich nach der Schnitzeldiät sehnen mag, machen andere ernst, mit mediterraner, flexitarischer oder Low-Carb-Diät. Klingt richtig mühsam, oder? Doch es geht auch phantasievoller, zum Beispiel mit ›
Zum besinnlichen Weihnachtsfest möchte ich eine leicht melancholische Liebesgeschichte lesen. Sie ist ungekürzt und vollständig, also mehr als der übliche Appetithappen.
Während des Lockdowns entdeckte ich meine Häkelleidenschaft wieder und fertigte
Es ist schon eine Weile her, dass man ganz allgemein von Suchmaschinen sprach. Doch das Internet macht unser Leben ja täglich einfacher, und irgendwann stellte sich heraus: Google weiß alles. Also reicht es zu googeln, wenn man eine Frage ans Universum hat. Der mächtige US-Konzern jedoch scheint zu argwöhnen, das habe sich noch nicht überall herumgesprochen – jedenfalls wirbt er gerade unübersehbar mit dem Slogan ›Jede Suche bringt dich weiter‹.
›Woher der Wind weht‹ lautete der Titel einer Ausschreibung des AutorenVerbandes Franken. Eingereicht werden konnten Kurzgeschichten und Erzählungen. Die Autor*innen wetteiferten um den Schaeff-Scheefen-Preis, der nach dem Gründer des Verbandes genannt ist. Die 31 besten Geschichten erschienen jetzt in einer
Wer den ›Herzenswunsch‹ eines kleinen, kranken Kindes infrage stellt, gilt schnell als hartherzig. Ich riskiere das. Denn die Berichterstattung der von uns abonnierten Lokalzeitung bietet m.E. reichlich Anlass zur Kritik. Statt sachlich zu berichten, setzt sie wie ein Boulevard-Blatt auf die Herz-Schmerz-Karte. Stadt verbietet Motorrad-Korso für den kleinen Matheo, so titelten die Lübecker Nachrichten (LN) am Donnerstag.
Über Elektroroller wird viel geredet. In der Einführungsphase ging es vor allem um die Verkehrssicherheit und darum, ob die Gefährte cool rüberkommen. Nach und nach verschob sich der Fokus. Die Diskussion dreht sich immer häufiger um Rüpel-Fahrer*innen und Abstell-Ärgernisse. Doch ein Thema bleibt auf der Strecke: die Öko-Bilanz.
Birte fährt zur Erholung nach Behrensdorf an der Ostsee. Auch Markus, ein erfolgreicher Landschaftsmaler, hat sich in der Gegend einquartiert. Unter trübem Novemberhimmel treffen beide aufeinander. Es wird keine fröhliche Begegnung – und doch eine, die beide nicht missen möchten.
