Wer bei Wind und Wetter draußen ist, begegnet dieser Tage vielen Gestalten ohne sichtbaren Hals. Der Grund: Sie haben sich die Kapuze über den Kopf gezogen. Eine praktische Erfindung, diese seitlich und hinten verlängerte Kappe!
Das Wort kommt aus dem Italienischen, wo es capuccio lautet; dessen Ursprung ist das lateinische caputium. Die Ausgangsformen sollen lat. cappa und caput (Kopf) sein, auf die sich auch capitium (Kopföffnung der Tunika, von Frauen und christlichen Priestern getragener kurzer Überwurf) gründet. Und tatsächlich: Wenn man Kapuzen-Bilder sucht, findet man nicht nur zumeist weibliche Models, sondern stößt auch immer wieder auf mönchsartige Umhänge.
Geheminisvoll wirkendes Accessoire
Dabei weitet sich die Kappe meist seitlich und verleiht der Trägerin (oder dem Träger) etwas Geheimnisvolles. Sie mutet an wie ein jahrhundertealtes Accessoire, und viele Darsteller*innen mittelalterlicher Szenen oder Interpret*innen alter Musik kleiden sich in Kapuzen-Umhänge. Die mystische Ausstrahlung wird gern auch für Fantasy-Figuren genutzt.
Von vorn betrachtet, verleiht die Kapuze dem Gesicht einen Rahmen. Kantigen oder strengen Gesichtern schmeichelt die weich fallende Umhüllung, deshalb eignet sie sich besonders, um eine feminine Ausstrahlung zu betonen.
Doch auch Bösewichtern erweisen Kapuzen einen willkommenen Dienst. Sie verfremden den optischen Eindruck bis zur Unkenntlichkeit, und zwar nicht nur durch plumpe Verhüllung, sondern dadurch, dass sie die Proportionen des Gesichtes zu verändern scheinen. Die Kapuze als Tarnkappe!
Kombiniert man die Kapuze dann noch mit einer Mund-Nasen-Bedeckung, kann man womöglich unerkannt umherstreifen. Doch aufgepasst: Auch Augenbrauen können markant und somit verräterisch sein. Im Zweifelsfall gilt: Die Kapuze lieber etwas tiefer ziehen …
Fotos: Pixabay (5); Karla Letterman (1)