Am 2. Juli beginnt in Eckernförde in der Galerie carlsart78 die Ausstellung „Frauen auf der Höhe“, bei der Künstlerinnen aus ganz Schleswig-Holstein ihre aktuellen Werke präsentieren. Sie wird veranstaltet von der GEDOK SH, der Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden. Das besondere dieses Verbandes: er ist spartenübergreifend. Künstlerinnen der Angewandten, Bildenden und Darstellenden Kunst sowie der Literatur und Musik arbeiten zusammen. So haben die Malerin Barbara Engel und ich für „Frauen auf der Höhe“ ein medienübergreifendes Kunstwerk konzipiert. Es trägt den Titel Flaschenpost-Reigen.
Es geht um drei Frauen, die jeweils eine Flaschenpost finden und angesichts des Inhalts irritiert sind. Kein Wunder, denn er stammt aus einer anderen, für sie fremden Zeit.
Barbara hat diese Frauen porträtiert, und ich habe die Geschichten geschrieben – und eingelesen. Denn neben jedem Bild gibt ein QR-Code einen Link an. Wer will, kann darüber per Smartphone die Hörversion der Geschichten aufrufen.
Das Besondere ist, dass die Reihenfolge keine Rolle spielt. Insgesamt verständlich wird dieser „Reigen“ erst dann, wenn man alle drei Geschichten gehört hat.
An diesem Beispiel sieht man sehr schön den Vorteil einer Ausstellung. Denn die Veröffentlichung auf der Webpage oder in gedruckter Form impliziert immer eine festgelegte Reihenfolge – in der Ausstellung ist der Weg, den die Besucher*innen nehmen, dem Zufall überlassen. Klicken Sie also auch hier gern eine andere als die angegebene Reihenfolge an: 1922 -> 1986. 2022 -> 1922. 1986 -> 2022.
Um den Aha-Effekt nicht zu verderben, veröffentliche als Illustration zu den Texten nur Ausschnitte aus dem jeweiligen Bild. Denn der Weg nach Eckernförde lohnt sich: Insgesamt 96 Kunstwerke werden dort bis zum 28 August gezeigt!
Fotos: Barbara Engel (Ausschnitt aus „Flaschenpostreigen“); Thomas Schmitt-Schech
