Freitag, ein Tag Urlaub vom Brotjob; der Plan: Fahrt nach Duderstadt zur Lesung. Vorher: Treffen mit Claudia Nachtwey, Blick hinter die Kulissen ihres tollen neuen Eichsfeld-Blogs, ein Käffchen zur Stärkung, dann gemütlich zum Alten Rathaus. Die Fahrt mit der Bahn war lange vorher gebucht – nur zweimal umsteigen, alles kein Problem. Mehr…
Kategorie: Einblick
Hier beschreibe ich meine sehr persönliche Sicht auf Leben, Streben, Wahrheit und Lüge.
Trotz aller unerfreulicher Themen, mit denen man sich auseinanderzusetzen hat, möchte ich mich der Empfehlung von Pearl S. Buck anschließen: Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.
Düstere Blüten
Wendet man den Blick nach rechts, tummeln sich dort neuerdings wieder erschreckend viele Gestalten. Ließen sich vor 30 Jahren vielleicht ein paar Jungs mit kurzgeschorenen Haaren und leicht deutbaren Klamotten-Labels blicken und versperrten fast die Sicht auf vorsichtig an die Wand gedrückte Vertriebenenfunktionäre und klammheimliche Sympathisanten vom Rand des Bürgertums, treibt das, was in unserer Gesellschaft lange als das Ewiggestrige galt, heute mannigfaltig düstere Blüten. Mehr…
Ergriffenheit in Zeiten der Avatare
Nie war es so einfach wie heute, sich Vergnügen im Sinne von Ablenkung zu verschaffen. Streaming-Dienste, Playstations und Computerspiele sind für viele Menschen zugänglich und werden von vielen genutzt. Doch was bewegt User über das reine Beschäftigtsein hinaus? Wie sieht es mit ihren Gefühlen aus? Anders gefragt: Schafft man durch Shows und Videos Ergriffenheit in Zeiten der Avatare?
Eine Kunsttankstelle beim Holstentor
Eine Tankstelle der besonderen Art findet man ganz in der Nähe des Lübecker Holstentors. Der Verein Defacto Art betreibt dort die Kunsttankstelle.
Wo früher Autos versorgt wurden, stellen Künstler*innen jetzt Skulpturen und Bilder aus. In den ehemaligen Garagen sind kleine Ateliers und Lagerräume untergebracht, und eine helle Halle bietet Platz für Vernissagen, Lesungen und Feiern.
„Wenn die Reisebusse in der Wallstraße parken, zücken die Touristen als erstes ihre Handys und machen ein Foto von unserem Schutzengel“, erzählt Peter Fischer, der Vorsitzende von Defacto Art.
180. Badejubiläum in Bad Lauterberg

Badekur mit Kaltwasserguss
Ende Juli 1839 führte Dr. med. Ernst Heinrich Benjamin Ritscher im damaligen Flecken Lauterberg, idyllisch am Rande des Südharzes gelegen, die Kaltwasserkur ein. Dies nimmt das heutige Städtchen Bad Lauterberg alle 25 Jahre zum Anlass, das so genannte Badejubiläum zu begehen. Vor fünf Jahren fand die Jubelfeier zum 175. Jahrestag statt. Warum nicht stilvoll mit einem Gläschen aus der Bergquelle zum 180-jährigen Jubiläum anstoßen? Mehr…
Überwachungstechnik im Auto

Generalbeobachtung für Autofahrer*innen?
„Telematik-Tarif“ nennen Versicherer das Angebot, Autofahrer*innen, die ihren Fahrstil überwachen lassen, einen Rabatt einzuräumen. Das klingt nett, wie etwa der „Mondscheintarif“, den es früher beim Telefonieren gab. Und als wäre es eine Nettigkeit, reagieren auch manche Medien. „Versicherungen belohnen umsichtige Autofahrer“ titelten etwa die Lübecker Nachrichten am 17. Mai. Dabei geht es um nichts weniger als Überwachungstechnik im Auto.
Ein Badeteich inmitten der Stadt
Als ich es das erste Mal sah, war ich sicher, etwas falsch verstanden zu haben. Da hatte ich auf einem Schild an einer Mauer dieser Straße inmitten der Lübecker Innenstadt tatsächlich ‚Altstadtbad’ gelesen. Was war das: optische Täuschung? Selektive Wahrnehmung? Tagtraum? Ein Badeteich inmitten der Altstadt – das kann nicht sein. Dachte ich.
Lost in space tabs: Hikikomori
Der Mensch beherrscht die Technik. Jedenfalls solange, bis sie ihn beherrscht. Ausgehend von der japanischen Hochleistungsgesellschaft, breitet sich in der schönen neuen Welt das Phänomen der Hikikomori aus: Menschen leben monate- oder jahrelang abgeschieden, verlassen ihr Zimmer so gut wie nie und kommunizieren mit der Außenwelt nur über Internet-Portale. Sie sind lost in space tabs, könnte man sagen. Mehr…
Poetry im Schatten des Wahnsinns

Skulptur von Jörg Spätig
Poetry-Slam-Contests leben davon, dass „das Publikum ausrastet“, wie selbst der tiefenentspannte Tilo Strauss von Slam-A-Rama bei seiner Anmoderation fordert. Für Länderausscheidungs-Wettbewerbe gilt das ganz besonders. „Klatscht, stampft, kreischt, zündet die Bilder an, wenn euch ein Beitrag so richtig berührt!“, schickt Tilo sich an, die Menge aufzupeitschen. Er ist nicht der einzige, der sich am Übertreten von Markierungslinien versucht. Tom Toxic findet aufwühlende Worte, um eine Depression zu beschreiben. Hannes Maasz erzählt vom ganz normalen Alltags-Irrsinn eines abgelegenen Dorfes, und Carina Hansen erklärt, „Selbstwert ist etwas Hauchzartes“. Slam Poetry im Schatten des Wahnsinns – die Kunsttankstelle ist der passenden Rahmen für dieses Halbfinale!
Die denkwürdige Fahrt des ME 82126 am 2.6.2019

Bienenbüttel: schönster Ort der Welt!
Von Bienenbüttel wusste ich bisher nichts, außer dass Einheimische manchmal das Synonym Immensack verwenden. Huiuiui, haha. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass Bienenbüttel für mich und 500 andere einmal der schönste Ort der Welt sein könnte. Bis gestern. Bis zur denkwürdigen Reise im Metronom ME 82126 am 2.6.2019, heißem Sonntag nach einem Brückentag.
Ein genial-aberwitziger Abend
„Ich habe im Fünfsternehotel übernachtet.“ – „Na und? Ich habe mich auf der Bühne der Musikhochschule in eine Decke gekuschelt und drei Professoren für mich spielen lassen.“
Was wie größenwahnsinnige Aufschneiderei klingt, war bis kurz vor dem Morgengrauen in Lübeck Realität. Denn beim Nachtkonzert Durch die Dunkelheit zum Licht wurde das Publikum ausdrücklich eingeladen, es sich auf vorbereiteten Lagern bequem zu machen. Ein genial-aberwitziger Abend.
Fifty shades of brown
Menschen, die sich Reichsbürger nennen, erkennen weder die Verfassung noch die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland an – geschweige denn ihren völkerrechtlichen Status. Es klingt erst einmal drollig, wenn Gruppierungen eigene „Reichsführerscheine“ ausstellen und von Deutschland im Kriegszustand schwafeln. Mehr…
Die Frau im Trench aus „Jenseits der Spur“
Als er die energischen Schritte im Flur hörte, war Aisner klar, dass es mit dem frühen Aufbruch nichts würde. „Alois!“, kam der Kollege vom Empfang ohne Klopfen ins Zimmer gestürzt. „Hier sind Zeugen, die eine Beobachtung zu melden haben. Ehepaar Ansorge.“ In seinem Schlepptau folgte ein ältliches Paar.
Hysterie beim Thema Wolf
Wer auf die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland zu sprechen kommt, sollte selbst ein dickes Fell haben. Denn sie oder er kann sicher sein: von mindestens einer Seite droht Hass! Hysterie beim Thema Wolf ist heute so sicher wie das sprichwörtliche Amen in der Kirche. Mehr…
Frisch erschienen: „Jenseits der Spur“!
In seinem neuen Fall hat Oberkommissar Alois Aisner zu viele Fährten. Mitten am Tag ist eine Autobombe explodiert, eine Frau wurde in den Tod gerissen.
Doch bei der Kripo kann man sich keinen Reim auf den Anschlag machen und beginnt in verschiedenste Richtungen zu ermitteln. Waren es aufgeflogene Schmuggler? Kompromisslose Historiker? Gewaltbereite Autonome? Frustrierte Studenten?
Aisner hält hartnäckig an einer besonderen Verdächtigen fest, einer durchgedrehten Informatikerin mit auffälligen Tics. Ist sie nur zu intelligent, um sich fassen zu lassen, oder doch unschuldig?
Da hat Eagle-Eye, der Sohn seiner Lebensgefährtin Larissa, eine denkwürdige Begegnung mit der Frau. Reicht das, um Aisners Kollegen zu überzeugen?
Der spannende neue Roman – erschienen bei EPV, ISBN 978-3-947167-53-1, 9,95 € – ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.
Am 26. April stellt die Autorin „Jenseits der Spur“ bei einer Lesung in Bovenden vor. Vormerken: 26.4., 15.30 Uhr, Gemeindebibliothek Bovenden, Rathausplatz 3!
Neuer Blick auf die Sternchendebatte
Liebe Leseri!
Nein, mir ist nicht der Ringfinger auf der Tastatur ausgerutscht und hat ein i in die Anrede gemogelt. Diese Endung, die als innovativer Plural gemeint ist, ist volle Absicht! Ich übernehme damit einen kriminell guten Vorschlag… Mehr…
Pegida: einfach alles Nazis?

Dunkle Wolken über Dresden
Der Name Pegida wird sofort mit politisch rechts assoziiert (man muss nur mal googeln). Kein Wunder, betrachtet man den Vorsitzenden, der nicht erst einmal im Verdacht der Volksverhetzung stand. Außerdem steht der Name als Abkürzung von Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes, ein nicht eben linker Zungenschlag. Jedoch… Mehr…
Knutschkugel
Wenn heute der Valentin seine Valentina ausführt, der Julian seine Juliane, die Martina ihren Martin, Andrea mit Andreas essen geht, Karla und K… äh: Thomas zusammen losdüsen – dann kommt hoffentlich ein zum Anlass passendes Gefährt zum Einsatz. Mehr…
Fräulein Helenes Gespür für Fische
Also erst mal: Was fällt mir überhaupt ein, von einem Fräulein (noch lieber hätte ich gesagt: Frollein) zu reden?!
Nun ja, erwidere ich listig, Fräulein Smilla hat doch Maßstäbe gesetzt. Und außerdem: Helene Bockhorst benutzt diese Anrede selbst! Mehr…
Die Sache mit dem Schiff, den Nägeln und der Arbeit
Beinah alle Motivations-Trainer*innen und bestimmt jeder zweite Consultant hat schon den Antoine de Saint-Exupéry zugeschriebenen Spruch mit den Männern, die ein Schiff bauen sollen, angebracht. Mehr…
Frauenwahlrecht – oder: Wenn die Parodie misslingt
100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland! Ich habe versucht, mich dem Thema ironisch zu nähern. Etwa, indem ich mich über alle nach Gebetsmühle klingenden Parolen lustig mache: mehr Hausarbeit an Männer delegieren! Oder: Aufpassen, dass der Zug nicht rückwärts fährt! Mehr…
Das meisterhafte Verschwinden der Agatha Christie

Blackout? Burnout? Blowout? Was passierte 1926 mit Agatha Christie?
Man sagt, es habe diverse Nutzen, sich schreibender Weise mit Kriminalfällen zu befassen. Über einen Vorzug soll anlässlich des Todestages von Agatha Christie (12. Januar 1976) spekuliert werden.
Technische Hilfe gegen Streitgründe
Am Neujahrstag bricht sich doch mal ein gutes Vorsätzchen Bahn – ich glaube, das ist in Mitteleuropa genetisch bedingt. Und da ich neulich technische Hilfe gegen Streitgründe entdeckt habe, lautet mein Motto für 2019: keine Zankerei mehr wegen banaler Ursachen! Mehr…
Weihnachtswünsche für die Königshütte

Die Königshütte im Spätabendlicht. Foto: Thomas Schmitt-Schech
Ist es nicht wie gemacht zur Illustration der „Stillen Nacht“, dieses Bild von Thomas Schmitt-Schech? Es zeigt… Mehr…
Können heutige Journalisten hellsehen oder nur hell-sehen?
Jüngst ließ mich eine Überschrift stutzen, die an prominenter Stelle in den Lübecker Nachrichten abgedruckt war – als Aufmacher des Lokalteils. Es war beileibe nicht das erste Mal, dass ich dachte: o, die Journalistinnen und Journalisten von heute müssen hellsehen können! Mehr…
Die Farben dieses Novembers
Ich habe in meinem Leben noch keinen November erlebt (und erlebt habe ich schon einige, Seufzerchen…!), in dem es Farben gegeben hätte wie in diesem Jahr. Mehr…
Die hyggelige Digitalwelt

Moderne Zeiten in Kopenhagen – funktional: ja, hyggelig: nein
Als meine Freundin Jeanette sich die Diagnose ihrer Orthopädin durch den Kopf gehen ließ, fand sie: die Ärztin hatte sie zu schnell abgefertigt. Jeanette hat eine komplizierte Knieverletzung, und die Aussicht auf dauerhaftes Humpeln hätte eine sorgfältigere Untersuchung gerechtfertigt. Sie beschloss, sich alles noch einmal in Ruhe selbst anzusehen. Also tippte sie zu Hause ihre Sozialversicherungsnummer im Gesundheitsportal ein, und ein paar Klicks später hatte sie die Röntgenbilder auf dem Schirm. Mehr…
Lübecker Buchenwald (fast) wie im Südharz
Der heutige Herbstspaziergang führte uns ins Lauerholz bei Lübeck.
Nach wenigen Schritten befanden wir uns im Südharz. Jedenfalls fast. Mehr…
Begegnungen in besonderem Licht
Aus Anlass des 875-jährigen Geburtstags finden in Lübeck fantasievolle Aktionen statt. Mein Lieblingsfotograf und ich haben uns ein Spurenbuch besorgt und eine Geschichte hineingeschrieben. Hier ist sie:
„Hast du schon wen gesehen, Storky oder den Kolonialisten?“, fragt Thomas, mein Mann, und streift sich den Riemen der Fototasche von der Schulter. Mehr…
Recherche mit Argusaugen
Ich ging auf Recherchetour am Brodtner Ufer bei Travemünde. Auf welchem Abschnitt dieser weitläufigen Steilküste stürzt jemand am plausibelsten ins Jenseits? Mehr…
Wenn man die Zeitdiebe persönlich erlebt
Vorgestern traf ich auf drei Herrschaften im grauen Business-Outfit, die mir merkwürdig bekannt vorkamen. Ich hatte sie jedoch noch nie gesehen. Mehr…
Parolen zum Johlen
Als an sich selbst zweifelnder Heranwachsender wird man damit getröstet, wie einzigartig man sei. Und dann das wahre Leben: In der Masse Mensch, mit der du täglich zu tun hast, erkennst du dich selbst kaum wieder. Mehr…
Die schüchterne Schönheit am Firmament
Von der Jahrhundert-Mondfinsternis am 27. Juli gibt es technisch herausragende Fotos. Warum steuere ich dann nur Bildrauschen mit undeutlichem Ball am Himmel bei? Ganz einfach… Mehr…
Eigenwillige Frau
Hundert Jahre alte Texte kann man nicht lesen, die Sprache ist viel zu anstrengend. Dachte ich. Mehr…
Lass es raus!
Als ich vor drei Tagen im Auto bei offenem Fenster „With or without you“ mitschmetterte, hätte ich nicht vor der Ampel halten sollen, auch wenn sie rot war. Mehr…