Am Neujahrstag bricht sich doch mal ein gutes Vorsätzchen Bahn – ich glaube, das ist in Mitteleuropa genetisch bedingt. Und da ich neulich technische Hilfe gegen Streitgründe entdeckt habe, lautet mein Motto für 2019: keine Zankerei mehr wegen banaler Ursachen!
Jahrzehntelang haben sich Paare die Zungen wundgeredet, Kolumnisten die Finger wundgeschrieben, nur weil man Zahnpastatuben so blöd knautschen kann. Ich gestehe: allein der Klang dieses Wortes und seiner konjugierten Formen – geknautscht! aua! – verursacht mir Zahnschmerzen.
Ich mag übertrieben sensibel ticken, doch immerhin bin ich damit nicht allein (siehe besagte Kolumnenbeiträge). Und endlich sind ähnliche Sensibelchen in die Produktdesigner-Etagen der Zahncremehersteller eingezogen.
Glatt auch nach ärgstem Geknautsche?
Denn siehe da: es geht doch! Man kann Tuben herstellen, die sich selbst auch nach ärgstem Gequetsche, Gepresse, Geklemme und Geknautsche (aua!) wieder schön glatt ausrichten. Dem verzichtbaren Zank ist die Grundlage entzogen. So macht Vorsatzfassen Spaß!
Na gut, ich will ehrlich sein. Es ist kein Riesen-Vorsatz, weshalb ich ja gleich zu Beginn auch von Vorsätzchen sprach. Denn mein Plan gilt nur für zu Hause. Warum?
Nun, ein Blick ins Urlaubs-Kulturtäschchen bringt Aufschluss. Es gibt noch Hersteller, die sich dem technischen Hilfsprogramm für Paarharmonie verweigern. Doch bevor ich beginne, eigene Energie in Streitprävention zu investieren, warte ich lieber auf die Umstellung der letzten Produktionsstraßen…
Fotos: Karla Letterman