Krimiautorin und Kolumnistin aus Lübeck. Stammt aus dem Harz und hat in Göttingen und Hamburg gelebt.

Brückenschlag am Einheitstag

Ein Brückenschlag am Einheitstag - unter der RehderbrückeWas für eine wunderbare Idee, die neue Show des Ensembles „Cirque on Edge“ am Tag der Deutschen Einheit zu zeigen! Die Performance trägt den Namen „A WAY“ – es geht darum, eine Brücke zu bauen. Dies geschah im wörtlichen Sinn: In der Nähe des Krähenteichs wurde ein Seitenarm der Trave mit einem Holzgestell überbrückt.

Und weil Artist:innen am Werk waren, wurden dem Publikum allerlei Kunststücke und akrobatische Einlagen geboten.

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Penni ermittelt weiter!

Ein Buchcover mit dem Titel "Die Trauerrednerin und der verschwundene Bote" aus dem Rote Katze Verlag mit dem Bild eines FahrradkuriersZu meiner großen Freude lässt der Rote Katze Verlag Penni Sattler weiterermitteln! Die Trauerrednerin, die seit einigen Jahren in Lübeck lebt und mit Privatermittler Erik-Erkan liiert ist, bekommt es in ihrem zweiten Fall mit gleich mehreren Rätseln zu tun.

Wo ist Nic Amadi, der beliebte Pizzabote, abgeblieben? Er fehlt plötzlich im Viertel …
Wieso ist die Stimmung bei der Trauerfeier des 18-jährigen Evander so angespannt? Und was hatte Nic vor seinem Verschwinden bei der Beisetzung des Sohnes aus reichem Hause zu suchen?
War es Evanders Bruder Bennet, dem der Anschlag bei einer Sportveranstaltung galt?
Und warum verunglücken plötzlich so viele Fahrradfahrer an einer eigentlich entschärften Kreuzung ganz in der Nähe des Pizzadienstes?

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Mit Kulturfunken-Preis prämiert!

Die Broschüre mit dem Titel "Kulturfunke 2025" wird von außen und von innen gezeigtWährend der Pandemie wurde in Lübeck die Aktion „Kulturfunke*“ gegründet – mit dem Ziel, Kunstprojekte finanziell zu fördern. Freien Künstler:innen, die besonders von den Lockdowns betroffen waren, sollte zu Sichtbarkeit  verholfen werden. Auf diese Weise wurden seit 2020 mehr als 2.800 Veranstaltungen unbürokratisch gefördert. Dafür wurde der „Kulturfunke*“ selbst mit dem Deutschen Kulturförderpreis ausgezeichnet.

Doch auch nach überstandener Pandemie zog sich die maßgebliche Possehl-Stiftung nicht zurück; sie entwickelte jedoch die Art der Förderung weiter. 2025 schrieb man im Namen des Kulturfunken einen Preis für Innovation und Experiment aus. Prämierte Projektideen werden für ihre Umsetzung finanziell unterstützt.

Mein Lieblingsfotograf und ich bewarben uns mit einer Idee, die uns bereits geraume Zeit umtreibt. Mehr…

Termine, Termine!

Lesung in LübeckMeine nächsten Lesungen sind sehr unterschiedlich: Von der Freilichtlesung für alle bis zur geschlossenen Gesellschaft, vom Kulturzentrum bis zum Landgasthof. Ich freue mich auf die unterschiedlichen Erfahrungen!

Los geht es am Dienstag, 22. Juli, um 18.30 Uhr auf dem Brolingplatz in Lübeck-St. Lorenz Nord. Rund um das Quartiershäuschen können sich alle dazugesellen, die neugierig auf einen Krimi sind, der vor ihrer Haustür spielt.
Denn Penelope Sattler, die Titelheldin in Die Trauerrednerin und der tote Tenor, wohnt im Brolingviertel. Und dort – in ihrer Straße – treibt sich plötzlich ein dubioser Geselle herum, dem man nicht nachts begegnen möchte. Doch Penni kann es sich nicht aussuchen …

Im Rahmen der internationalen Deutschlehrer:innentagung darf ich meinen Lübeck-Krimi einem ganz besonderen Publikum vorstellen! Meine Lesung findet am Montag, 28. Juli, ab 17.45 Uhr im Hoghehus statt.

Am Donnerstag, 9. Oktober, präsentiere ich dem Publikum im Amtsrichterhaus in Schwarzenbek ab 19 Uhr spannende Passagen aus dem Lübeck-Krimi Die Trauerrednerin und der tote Tenor. Veranstalter ist die Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Aus meinen Handarbeitskrimis um Häkel-Henri, den Wollladen-Erben wider Willen, lese ich am Donnerstag, 16. Oktober, in Schachts Gasthof in Rohlfshagen im Kreis Stormarn. Ab 19.00 Uhr heißt es: die Nadeln glühen! Im Rahmen einer gemütlichen, langen Stricknacht lasse ich die Figuren aus meinen Romanen Grausames Garn und Mörderische Masche lebendig werden.

So eine Unverschämtheit!

So eine Unverschämtheit! Oder? Da fühlt frau sich schick, weil frisch frisiert, setzt die Brille wieder auf – und dann hängt da nicht nur ein gnadenloser Spiegel, sondern daran lehnt auch dieser gnadenlose Spruch!

Es ist schon ein kleines Wagnis, eine Bemerkung über fiese Spiegel ausgerechnet im Friseursalon zu platzieren. Traut man der eigenen Handwerkskunst, dem eigenen ästhetischen Empfinden nicht? Oder handelt es sich etwa um eine Spitze gegen Kundinnen, die sich allzu bereitwillig im eigenen Glanz sonnen wollen?

Kurz überlege ich, was mir die Karikatur sagen will. Dann beschließe ich, sie so zu lesen, wie ich sie, meinem kleinen Lachanfall nach zu urteilen, spontan empfunden habe: Als Aufforderung, das Leben mit einem Augenzwinkern zu nehmen.

Juhuu! Eine grüne Oase für St. Lorenz!

Ein beleuchtetder FußgängertunnelSt. Lorenz Nord ist ein Lübecker Stadtteil mit fantastischer Autobahn-Anbindung und diversen vierspurigen Straßen. Auch hohe Häuser gibt es eine ganze Menge, und Menschen, die darin wohnen. Und die möchten manchmal Luft schnappen – doch spätestens dann stellen sie fest: St. Lorenz Nord ist ein Stadtteil mit erschütternd wenig Grün.

Aber nun kündigt sich der Frühling im Stadtteil an, und zwar beileibe nicht nur der übliche Aprilwärme-Schnickschnack mit Weidenkätzchen und bunten Primeltupfern in putzigen Vorgärten. Mehr…

Aufstieg eines niederträchtigen Kriechers

Julia_S, pixabayWer kennt Diederich Heßling?

Der Mann ist ein Niemand. Und doch brandgefährlich. Er ist niederträchtig, egoistisch, größenwahnsinnig, (leider) redegewandt und geltungssüchtig. Er ist ein Mann, wie er (zu) häufig vorkommt, bis heute. Erschaffen wurde er vor 110 Jahren von Heinrich Mann. Er charakterisierte ihn als „Der Untertan“.

Ohne diese Art Mensch könnte kein Autokrat regieren, käme kein verurteilter Straftäter, kein Psychopath an die Macht. Dieser Mann ist nur zur einen Seite höflich, zur Seite der Macht. Auf der anderen Seite tritt, kratzt und spuckt er. Im Bestreben, seine eigene Stellung zu sichern, geht er über Leichen.

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Der Detektiv und das Dromedarlächeln

Orange Kuba-Flamingos an einem BachEin Dromedarkopf im Profil, mit dem typischen DromedarlächelnMein jüngster Besuch im Berliner Tierpark hat mich sehr beeindruckt. Ich kannte bis dahin zwar rosa Flamingos, aber keine orangefarbenen (Kuba-Flamingos). Noch nie war ich einem Geparden nahegekommen. Und eine Hyäne hatte ich mir viel kleiner vorgestellt! Doch besonders gestaunt habe ich über die Dromedare.

Dabei hatte ich Kamele bereits live als Lastentiere erlebt. Und anders als Geparden und Hyänen sieht man die Schwielensohler aus der Wüste eigentlich in jedem Tierpark. Ihr Anblick war mir also nicht neu. Und doch …

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Dumm-dreiste Wahlwerbung

Ein Brief, in dem man zur Wahl der AfD aufgerufen wirdGestern Abend haben wir einen Umschlag aus dem Briefkasten gefischt, der an „alle Mitbürger“ an unserer Wohnadresse gerichtet war. Eine Postwurfspezial-Sendung, nicht eben die billigste Versandart. Was konnte das sein: Werbung eines Stromanbieters? Eines neu eröffneten Geschäfts? Eines Lieferservice? Oh … der Inhalt war sofort klar, als der Blick auf den Absender fiel, die Stöcker Verwaltungsgesellschaft in Groß Grönau. Die Firma des Mannes also, der Anfang des Jahres mit einer Großspende von 1,5 Mio. Euro an die AfD von sich reden gemacht hat. Und tatsächlich: dumm-dreiste Wahlwerbung landete auf dem Tisch.

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Neue Termine

Lesungen in besonderem Ambiente

 

Am Mittwoch, 2. April, steht ab 17 Uhr mein neuer Lübeckkrimi auf dem Programm: Die Trauerrednerin und der tote Tenor.
Das Ambiente ist klein & fein: Der Friseursalon Martens in Lübeck!

Am Freitag, 4. April, lese ich ab 19 Uhr im Rahmen der Langen Nacht der Bibliotheken in der Stadtbücherei Bad Schwartau.
Auch hier geht es um die Trauerrednerin.

Am Freitag, 11. April, lese ich ab 18:30 Uhr in Schacht’s Gasthof in Rohlfshagen im Rahmen einer langen Stricknacht.
Passende Lektüre: Grausames Garn und Mörderische Masche

(wird auf September verschoben)

… und so war der Traum

Karla Letterman bei einer Lesung in der MHL„Ein Traum wird wahr“, titelte ich neulich, und nun ist die Lesung, auf die ich mich so riesig gefreut hatte, schon vorüber …

Und für mich war es wirklich ein Traum!

Mein Verlag und die Musikhochschule hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und alles bestens organisiert und vorbereitet. Mir wurde sogar die Tür zur Bühne aufgehalten – ich musste nur noch lesen!

Nach der Lesung gab es nicht nur Büchertisch und Sektempfang, sondern sogar eine Führung durch die verwinkelten Gänge und Treppenhäuser der Hochschule. So konnten die Teilnehmer:innen selbst erleben, wie leicht man sich dort verlaufen kann, und sich gleich in Penni hineinversetzen!

Und mein weltliebster Fotograf hat alles ganz wunderbar festgehalten …

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Ein Traum wird wahr!

Veranstaltungshinweis auf meine Lesung in der MHL - ein Traum wird wahrFür mich wird ein Traum wahr: Ich werde aus meinem neuen Krimi „Die Trauerrednerin und der tote Tenor“ in der Musikhochschule Lübeck lesen! Der Termin ist der 7.12. um 17 Uhr.

Das freut mich deshalb so außerordentlich, weil wichtige Teile der Handlung genau dort spielen.

Man muss wissen: Die MHL besteht aus sage und schreibe 22 früheren Kaufmannshäusern! Es geht treppauf, treppab, an geheimnisvollen Nischen und Kämmerlein vorüber, und man kann sich leicht verirren. Am skurrilsten ist die Dachbodenlandschaft mit dicken Balken, alten Lastenrädern, Regalen mit Gipsornamenten und fast vergessenen Lagern. Also …

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Enthüllt: Warum alle in die Städte ziehen!

Ein Ortsschild mit dem Namen "Dunkelsdorf"Schleswig-Holstein ist ein Flächenland, und die meisten Menschen leben auf den Dörfern – noch. Doch die Landflucht hat auch hier längst begonnen, jüngere Menschen zieht es in die Städte. Warum?

Die Politik macht demografischen Wandel und Globalisierung der Märkte für diesen Trend verantwortlich. Doch weit gefehlt! Eine neue Studie des Forschungsinstituts Letterman & Consorten deckt die Wahrheit auf …

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Fühlt sich gut an – mein neues Buch :-)

Heute habe ich meine Belegexemplare vom Verlag bekommen und gleich eines ausgepackt – und was soll ich sagen: Fühlt sich gut an! Das meine ich im doppelten Sinn.

Karla Letterman mit ihrem neuen Buch "Die Trauerrednerin und der tote Tenor"Zum einen bin ich glücklich, mein neues Buch in Händen zu halten. Nicht ohne Grund sprechen viele Autor:innen von ihren Buchbabys. Eine Geschichte, die man erzählt, hat eben viel von einem selbst, auch wenn sie nicht autobiographisch ist. Man gibt viel preis, seine Sicht auf die Dinge, auf die Menschen, auf die Welt.

Zum anderen liebe ich die Haptik des Buchs. Es ist kompakt, hat einen hochwertigen Umschlag und liegt gut in der Hand. (Spontan muss ich an Olaf Schubert denken, wie er sagte, seine Freundin Karola „steht gut im Schuh“. Zugegeben: es gab grad ein Gläschen Sekt …)

Was sich ebenfalls gut anfühlt: Die erste Lesung wird am 1. November im Kreativhotel in Sereetz sein. Dort ist das Publikum genauso, wie ich es mir stricken würde …


Foto: Thomas Schmitt-Schech

Auf Pennis Spuren Weinschorle trinken

Die Kneipe Kandinsky in Lübeck, AußenansichtMein Lübeckkrimi wird immer konkreter. Die Ermittlerin ist Trauerrednerin Penelope Sattler, genannt Penni. Als sie von einer Witwe engagiert wird, die Rede beim Begräbnis ihres verstorbenen Mannes zu halten, fallen ihr einige Ungereimtheiten auf. Warum weiß die Frau so wenig über ihren Mann? Hat sie wirklich keine Fotos von ihm? Oder will sie nur nichts preisgeben?

Grübelnd nach dem verstörenden Gespräch, beschließt Penni, ihrer Stammkneipe, dem ›Kandinsky‹ einen Besuch abzustatten, um entweder weiter nachzudenken oder sich abzulenken. Mehr…

Wenn ich mir mein Publikum stricken könnte …

Lange Stricknacht im KreativHotelBWenn ich mir mein Publikum basteln, backen oder stricken könnte – dann wäre es genauso wie meine Zuhörerinnen während der Langen Stricknacht im KreativHotelB! Das bedeutet: Aufgeschlossene, aufmerksame, wertschätzende und höfliche Menschen, die zuhören können. Was für ein Erlebnis!

Natürlich ist auch eine Plauderrunde etwas Nettes, und der Austausch kam bei dieser Stricknacht keinesfalls zu kurz. Aber alle verhielten sich gemäß dem Grundsatz: Alles zu seiner Zeit. Mehr…

Der Häkelclub ermittelt weiter

Karla Lettermans Häkelclub ermittelt weiterCape an! Kappe auf! Und frisch in die Hände gespuckt – der Häkelclub ermittelt weiter!

Mein neuer Roman Grausames Garn wird in drei Tagen auf den Büchertischen liegen. Dann gibt es Neues von Wollladen-Besitzer Henri, seinem besten Freund, dem Wirt der Kneipe Max Muckefuck, den Häkeldamen – und natürlich Edda! Mehr…

Yippieh! Ein neues Henri-Hörbuch!

Der Argon-Verlag, der bereits meinen ersten Handarbeitskrimi Mörderische Masche als Hörbuch produziert hat, macht mit dem zweiten, Grausames Garn, weiter! Die Ankündigung ist bereits auf der Argon-Homepage zu sehen:

Das zweite Henri-Hörbuch

Toll ist auch, dass der Roman wieder von Oliver Erwin Schönfeld eingesprochen wird! Der Schauspieler, der u.a. am Theater Kiel tätig ist, hat bereits durch seinen lebendigen Vortrag von Henri-Hörbuch I viele Fans gewonnen. Dass Band II ebenfalls ein Hörerlebnis wird, kann man anhand der neuen Hörprobe bereits erahnen. Ich kann den Erscheinungstermin 14. März kaum erwarten!

Allein im Restaurant

Ein Mann sitzt allein im RestaurantEin Mann sitzt allein im Restaurant. Drei Tische werden von altmodischen metallenen Deckenlampen erleuchtet, der Rest des riesigen Raumes ist dunkel. Hat der Mann sich eingeschlichen?

Grundsätzlich ist das Restaurant in Betrieb, das lässt sich aus den frischen Blumen schließen, die auf den Tischen stehen. Aber vielleicht ist der Grund, weshalb keine weiteren Menschen anwesend sind, die Uhrzeit. Durch die großen Fenster kann man sehen, dass es Nacht ist. Womöglich Mitternacht?

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Nur mit Tricks konnte man dich ertragen, altes Jahr!

Drei Frauen mit Perücken und fantasievollen BrillenWenn man die politische Großwetterlage betrachtet, kann man nur feststellen, dass 2023 ein schauriges Jahr war. Verständlicherweise tun viele Menschen viel dafür, sich ihren Mikrokosmos nett zu gestalten und so eine insgesamt erträgliche Bilanz ziehen zu können. Nur mit Tricks lässt sich die erschreckende Erkenntnis ausblenden, dass auf der Insel der Glückseligen immer weniger Menschen Platz finden. Selbst Spenden für den guten Zweck erleichtern einem das Gewissen nicht auf Dauer.

Was also tun, um sich zum Jahresende ein paar schöne Stunden zu bereiten? Mehr…

Ohrwürmer und andere tierische Leiden

Ohrwürmer und ein Gecko mit SandOhrwürmer können hartnäckige Gesellen sein, das erlebe ich gerade wieder. Sind es sonst eher die späten 70er von Boney M oder der Goombay Dance Band, die sich ungeniert bei mir einnisten, wirbelt derzeit ein Kinderlied unentwegt durch meinen Kopf: Meine Biber haben Fieber.

Darin werden tierische Leiden aufgezählt, verbunden mit dem Wunsch, dem armen Getier das Leiden abzunehmen. Also etwa: … hätt‘ ich selber lieber Fieber, und den Bibern ging‘ es gut.

Und wie es bei Ohrwürmern eben so ist: je aberwitziger der Song, desto beharrlicher der Widerhall im Hirn. Mehr…

Lohnt sich der Aufwand?

Karla Letterman mit Sonnenbrille und ihrem Buch "letztlich tödlich"Selbst bei den Tätigkeiten, die man leidenschaftlich ausführt, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man sich die Frage stellt: Lohnt sich der Aufwand?

Seit Jahren hämmere ich immer wieder Abertausende von Tastenschlägen in die Nacht. Zwei Drittel davon gehören zu meinen Romanen. Der Rest sind Versuchsreihen: neuer Tonfall, neues Setting, short story. Wow – ein Drittel von Abertausenden sind immer noch … mindestens Drölfhundertachtzigtausend. Zu viele Anschläge also, um bloß Fingerübung sein zu dürfen. Her also mit dem Nutzen! Mehr…

Vorausschauend arbeiten

Eine Frau strickt auf dem Balkon in der SonneIch sitze in der Sommersonne auf dem Balkon und halte ein luftig-leichtes Strickprojekt in den Händen. Vonwegen! Ich schwitze in der Sonne und halte in den Händen: einen schweren, warmen, halbfertigen Winterpullover! Es ist genau wie beim Romanschreiben: Ich muss vorausschauend arbeiten.

Wäre ich in der Lage, innerhalb eines Tages einen Pulli fertigzustellen, bräuchte ich keinen Vorlauf. Wäre beim Roman keine Programmplanung, kein Lektorat, Korrektorat, kein Cover-Entwurf,  Druck, Marketing und Vertrieb nötig – tja, dann könnte ich jetzt eine Geschichte schreiben, die im Herbst 2023 spielt und sie dann im kommenden Monat veröffentlichen. Mehr…

Das Grab von Ida Boy-Ed auf dem Burgtorfriedhof

Der Grabstein für Ida Boy-Ed auf dem Lübecker FriedhofDieser Text handelt von zwei Themen, dem Besuch eines Friedhofs bei Regen und dem Gedenken an eine berühmte Frau. Ich habe versucht, zwei Beiträge zu verfassen, doch ich schaffte es nicht, das eine vom anderen zu trennen, was vielleicht daran liegt, wie ich zu dem Besuch kam.

Abgebrochene Säulen auf dem Lübecker BurgtorfriedhofVorweg sei erwähnt: Seit ich in Lübeck lebe – seit sechs Jahren – habe ich mir immer wieder vage vorgenommen, den Burgtorfriedhof zu besuchen. Ich hatte von Führungen und Gedenkveranstaltungen gelesen, die dort stattfinden, und hatte daraus den Eindruck gewonnen, es müsse ein ehrwürdiger, vielleicht sogar ein schöner Friedhof sein.

Warum also war ich bisher nie dort gewesen? Ganz einfach: Ich hatte Angst, dass es ein banaler, nicht wirklich sehenswerter Ort sein könnte. Das hätte mich sehr enttäuscht, denn meine Erwartungen waren hoch. Ich wusste, ich würde diese Begräbnisstätte mit anderen vergleichen, die mich beeindruckt haben, dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg etwa oder dem Dorotheenstädtischen in Berlin.

Und was trieb mich nun plötzlich auf den Burgtorfriedhof? Mehr…

Letter an Letter, Masche an Masche

Ein Strickzeug in den Farben grün und braun liegt auf einem Zettel - da ist Masche an Masche aneinander gereihtDa habe ich nun schon Masche an Masche an Masche gereiht, dass die Stricknadeln glühen – und doch ist das Ende nicht in Sicht. Dabei macht mir die Anleitung großen Spaß – es handelt sich um das „Hitchhiker“-Tuch von Strickdesignerin Martina Behm. Dabei entstehen alle paar Reihen neue, schicke Zacken, von denen ich mich an jedem einzelnen erfreue. Aber im Moment mangelt es mir ich einfach an Geduld. Ich will: zwei rechts, zwei links, zehn Reihen, basta!

Allerdings gibt es ein kleines Problem: Mit dieser Art Anleitung bringe ich nicht mal einen Puppenschal zustande.

Also bleibt mir wohl nichts anderes übrig als durchzuhalten und weiter Masche an Masche zu schlingen. Obwohl: Da wäre noch …

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Warum ich erst beim vierten Anlauf das Rote Kliff sah

Ein Mann am Strand fotografiert eine MöweNach Sylt fahren, in Westerland einchecken, einen Spaziergang zum Roten Kliff unternehmen – klingt machbar. Soweit die Theorie. Wir hatten ein paar Tage Urlaub auf ›Der Insel‹ gebucht, und weil wir es vor sieben Jahren so gemacht hatten, wollte ich auch jetzt gleich am ersten Tag das Rote Kliff sehen.

Wir beschrifteten also artig unsere Gästekarten, zeigten sie der Strandübergangswärterin, begaben uns an die Wasserkante und marschierten Richtung Norden. Da musste das Rote Kliff bald in Sicht kommen, doch, doch, ganz bestimmt.

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Kurzkrimis zur Landesgartenschau

Eine Anthologie mit KurzkrimisWas fällt einem zu Blumen und Mord ein? Fleischfressende Pflanzen. Heuchelnde, meuchelnde Bösewichte, die ihrem Opfer vorher süß lächelnd einen Rosenstrauß überreichen. Und dass der Gärtner immer der Mörder ist, natürlich.

13 Harzkrimi-Autor*innen ist noch viel mehr eingefallen, und da Bad Gandersheim quasi vor ihrer Haustür liegt, haben sie ihre Ideen pünktlich zum Start der niedersächsischen Landesgartenschau aufgeschrieben.

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Ersatztätigkeiten

Wolle liegt neben einem Laptop als Ersatztätigkeit»Ich weiß nicht weiter«, dachte Henri und starrte die Wand an. Nach zwei Stunden saß er immer noch vor der Wand, im Kopf nichts als Watte. Er fragte sich: ????

Ich sitze vor dem Laptop und starre verständnislos auf die Stelle, an der der Cursor auffordernd blinkt. Was soll nach den Fragezeichen kommen? Sollten da überhaupt so viele Fragezeichen stehen? Ach, was weiß denn ich …

Mein Blick wandert aus dem Fenster. Zieht das junge Pärchen dort drüben etwa schon wieder aus? Warum bloß? Fühlen sie sich hier nicht wohl? Ist die Wohnung doch zu teuer? Verstehen sie sich nicht mit den Nachbarn?

Nach zwei Stunden bemerke ich, was ich geschrieben habe. Wieso sollte Henri die Wand anstarren? Habe ich da nicht etwas auf ihn übertragen? Was mache ich hier eigentlich die ganze Zeit?!

Prokrastinieren ist ein Fachwort in der Welt der Autor*innen, das man in letzter Zeit öfter hört. Es bedeutet: Ich schiebe eine wichtige Aufgabe hinaus, indem ich mich in einer Ersatztätigkeit verliere. Mehr…

Heimelige Holzhütte

Diese heimelige Holzhütte steht im LauerholzAls ich neulich im Wesloer Forst diesen kleinen, geschützten Hochstand entdeckte, fühlte ich mich sofort in meine Kindheit zurückversetzt. So ein geschütztes Plätzchen hätte ich zusammen mit Freundinnen sofort in Beschlag genommen! Es wirkt wie eine heimelige Holzhütte – mit den Baumkronen als Dach.

Warum strahlt die kleine Konstruktion eine solche Geborgenheit aus?, fragte ich mich.

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Zerstörerische und heilsame Kräfte

zerstörerische und heilsame Kräfte - eine Anthologie über das WasserSpannend, was 47 Autorinnen aus ganz unterschiedlichen Regionen zum Thema Wasser zu sagen haben! Jetzt ist es in einer Anthologie nachzulesen, die soeben erschienen ist. „Zerstörerische und heilsame Kräfte verbinden sich darin zu einem faszinierenden Widerspruch, der die menschliche Hybris herausfordert und die Phantasie entzündet“, wie es im Vorwort heißt. Die Herausgeberinnen Marion Hinz und Anja Liedtke haben all die unterschiedlichen Texte mit einfühlsamer Hand redigiert und 1000 Wünsche und Anregungen zusammengeführt. Ihnen gebührt dafür großer Dank!

Und ich? Mehr…

Dramatischer Herbsthimmel

Herbsthimmel über einem Feld mit Knick in OstholsteinIch liebe diesen dramatischen Herbsthimmel! Düsteres Dunkelblau, darüber eine dicke, drückende Wolkenschicht – und dann sekundenschnell wechselnde, vereinzelte Sonnen-Spots – etwas Spannenderes gibt es kaum!

Es ist wie ein Kampf der Urgewalten. Setzt sich ein wütender Thor durch, oder schaffen es Sol oder Helios, die Düsternis zu durchbrechen?

Auch wenn ich liebliche Lichtstimmungen an lauen Sommerabenden sehr mag, ziehe ich einen theatralischen Herbsthimmel noch vor. In Ostholstein gibt es genügend Plätze mit weitem Ausblick (hier bei Seedorf im Kreis Segeberg) – eine kleine Erkundungstour im September lohnt sich allemal.


Foto: Karla Letterman