Mein jüngster Besuch im Berliner Tierpark hat mich sehr beeindruckt. Ich kannte bis dahin zwar rosa Flamingos, aber keine orangefarbenen (Kuba-Flamingos). Noch nie war ich einem Geparden nahegekommen. Und eine Hyäne hatte ich mir viel kleiner vorgestellt! Doch besonders gestaunt habe ich über die Dromedare.
Dabei hatte ich Kamele bereits live als Lastentiere erlebt. Und anders als Geparden und Hyänen sieht man die Schwielensohler aus der Wüste eigentlich in jedem Tierpark. Ihr Anblick war mir also nicht neu. Und doch …
Diesmal besah ich mir ihre Körperhaltung und ihren Gang genauer. Im Vergleich mit den eleganten Geparden handelt es sich bei vielen Kamelen nicht nur dem Namen nach um wahre Trampeltiere. Aber ihre Mimik hat mich fasziniert. Man sollte sich wirklich Zeit nehmen, die Gesichter der Dromedare zu betrachten, denn dann sieht man es: das Dromedarlächeln!
Mit diesem Eindruck im Hinterkopf habe ich Erik-Erkan, den Detektiv, der Trauerrednerin Penni in meinen Lübeckkrimis zur Seite steht, in einer Szene einmal ganz anders charakterisiert. Nämlich so:
Erik-Erkan nickte, und seine Lippen umspielte ein mildes Lächeln, das an die nachsichtige Überheblichkeit eines Dromedars erinnerte, das nun einmal nichts für seine Größe kann, die ihm den Überblick über das Geschehen ermöglicht.
Ich bin wirklich gespannt, wie die gesamte Szene bei Leser:innen und Zuhörer:innen ankommen wird. Sollten sie sie mögen, werde ich mir ein Beispiel an weiteren Tieren nehmen.
(Da war doch noch dieser ulkig aussehende Vogel namens Sekretär, der seine Gegner mit Tritten tötet …)
Fotos: Karla Letterman (3); pixabay.de (1)