Für manche klingt es nach dem Unwort des Jahres 2020: Höhlenkompetenz. Denn mögen uns auch wissenschaftliche Beiträge plausibel erklären, welche Vorteile der erzwungene Rückzug hat, so bedeutet er doch für viele vor allem erzwungene Einsamkeit.
Die meisten von uns haben verstanden, dass sie Geselligkeit meiden müssen, um selbst gesund zu bleiben und um das Virus im Zweifelsfall nicht weiterzugeben. Sie halten sich deshalb an die vorgeschriebenen Regeln. Doch wieviel Trostlosigkeit geht damit einher?
Singles trifft es naturgemäß besonders hart: Kein Sportkurs, keine Chorprobe, kein Feierabendbier im Kreis von Kolleg*innen.
Nicht jede*r mag im stillen Kämmerlein schreiben, 800-Seiten-Romane lesen oder gar häkeln.
Doch was kann man sonst tun, um den Zumutungen der Pandemie zu trotzen? Prof. Jürgen Grimm von der Universität Wien hat seine eigene Sicht (zitiert nach dem ORF):
Kompetente Bewohner haben ihre Ängste und Aggressionen im Griff. Gegen den Mangel an äußeren Reizen wissen sie sich zu helfen, etwa durch Brotbacken, Malen und Meditieren. Auch Netflix würde ich dazuzählen, meint Grimm.
Also: Serien sehen und durch?
Zum Abschluss dieses denkwürdigen Jahres wünsche ich uns allen, dass die Einsamkeit bald enden möge – egal, wie kompetent wir inzwischen damit umzugehen wissen.
Foto: Karla Letterman