Als ich mit meiner Freundin Elke über gesunde Ernährung plauderte, überraschte sie mich mit folgender Mitteilung:
„Ich mache mir mittags jetzt oft Grüngel-Brot. Das ist schnell zubereitet und wird jedes Mal anders. Echt lecker!“
„Und was ist ‚Grüngel‘?“, fragte ich verblüfft, denn davon hatte ich nie gehört.
„Ist das eine wiederentdeckte Getreidesorte? Oder ein neuartiger Brotbelag?“ Es klang jedenfalls so, fand ich, wie ultragesunde Lebensmittel klingen. Oder das neueste Super-Food.
Elke lachte. Sie zog vielsagend die Augenbrauen hoch und schrieb mir das Wort auf: GRÜNGELBROT. Ich brauchte einen Moment, bis ich begriff: grün-gelb-rot!
Elke stellt sich Gemüsesorten zusammen, von denen nur eines vorgegeben ist: Jede der drei Farben muss vertreten sein. „Das schneide ich klein und haue es in den Wok. Ist ruckzuck fertig.“ Sie verwendet nur 1 – 2 Teelöffel Öl und würzt mit wenig Salz und vielen Kräutern, sodass die Mahlzeit nicht nur schmackhaft, sondern optimal zum Abnehmen ist.
Doch mit einem war ich noch nicht fertig. „Dieses Grüngel-Brot besteht ja nur aus Kaninchenfutter und drei Tröpfchen Öl. Sag, bist du etwa unter die Veganer gegangen?“ Das konnte ich mir bei meiner lebensfrohen Freundin nicht recht vorstellen.
„Naja.“ Elke lachte verlegen. „Sollte mal – rein zufällig – nur gelbes und grünes Gemüse da sein, dann… dann schneide ich mir eine Knackwurst rein.“ Von da ab war meine Welt wieder in Ordnung.
Fotos: Karla Letterman