Ich mich natürlich gefragt was wohl in den Tüten von der Krähe ist. Wieso kauft die bei Schwickert Haushaltskram ein, wenn sie im Heim wohnt? Will sie ausziehen? Vielleicht kann ich beim Beschatten richtig was ermitteln! Nicht immer nur hinterher, an die Laterne lehnen, auf die Bank setzen, tarnen und Hals verrenken… mal wie ein Kommissar ein Geheimnis aufdecken, das wär´s doch!
Hatte gerade schnell wie der Blitz ein paar Ideen geriert oder wie das heißt und mich fürs Anrempeln entschieden. Äktschenn macht immer am meisten Spaß! Bewege mich also unauffällig auf die Krähe zu. Da macht mir die bunte Oma einen Strich durch die Rechnung! Sie ist direkt auf Frau Raabe zugestürmt und plappert ganz aufgeregt: „Na, meine Liebe, da sind Sie ja! O, was für eine Last! Lassen Sie sich doch um Gottes Willen helfen!“ Mann, hat die geschleimt! Mir wurde richtig komisch. Ich schüttelte mich ein bisschen und knipste ein bisschen Schaufenster und die Füße von den ganzen Fußgängern, die da vorbei kamen, und versuchte mich zu freuen, dass ich zwei auf einen Streich beschatten konnte.
Subito – bisschen plötzlich!
Doch das klappte nicht so richtig. Das mit dem Freuen, meine ich. Das Beschatten schon. Ich konnte mich gut zwischen den vielen Leuten verstecken, die in der Hauptstraße unterwegs waren. Plötzlich war mir klar, warum das Freuen nicht klappte. Ich hatte Angst. Die bunte Oma war zu krass freundlich zur Krähe, da konnte was nicht stimmen. Ich musste die Buddys informieren, am besten gleich alle. Mir schwirrten die Buchstaben nur so zwischen Augen und Ohren herum und wieder zurück, UH und OH und O und I und K und HH, das konnte nur schief gehen. Also schickte ich eine SMS an Leon, Bingo und den Dönersohn: GiV, Treffen Apo, subito! GiV ist unsere Abkürzung für ‚Gefahr im Verzug´ , und subito heißt ‚aber ein bisschen plötzlich´. Das sagt Marion immer, wenn ich mich beeilen soll und sie kurz vorm Platzen ist. Ich sage ja, von ihr kann man viel für´s Sauersein lernen.
Foto: Pixaby
