Als Gimmick zum heutigen Weltfrauentag hatte ich mal ganz unverbindlich überlegt, wie es wäre, nur weibliche Substantive zu benutzen.
Noch kommen die, die die Diebe… nicht ins Spiel. Noch geht es um die Möwe, die Überraschung, die Rose, die rosa Wolke und die Brille gleicher Farbe. Und zwar ab jetzt – ausschließlich! Wie kann ich unter dieser Prämisse eine ganz normale Tagesabläufin schildern? Ich gehe nicht etwa aus … Haus, sondern verlasse die Behausung. Ich fahre dann zur Arbeit mit… Emily! (Gut, dass ich manche Sachen wie Frauen benenne…) Doch ich habe nicht nur Kolleginnen – sondern auch ihre männliche Entsprechung. Wie schildere ich das ohne allzu große Verkrampfung?
Ich stelle fest: Banalitäten lassen sich nicht besonders geschmeidig erzählen. Viel leichter machen es mir große oder abstrakte Gegebenheiten. Die Kanzlerin regiert die Bundesrepublik. Rosen, Tulpen, Nelken welken. Die Liebe lebt! Frauen regieren die Welt. Die Emanzipation ist eine großartige Idee. Philosophie ist nichts anderes als Freundschaft mit der Weisheit.
Bei der Suche nach der passenden Form für meine Erklärungen hat mich eine Erinnerung überfallen. Eine Schulfreundin bat mich um Aussagen, in denen möglichst viele „die“ aneinandergereiht werden. Ihre Lösung war: Die, die die, die die Diebe unterstützt haben, geschnappt haben, verdienen eine Belohnung. In meiner Versuchsanordnung müsste es natürlich „Diebinnen“ heißen. Puh…
Ich glaube, zum nächsten Weltfrauentag konzentriere ich mich mal auf Verbinnen.