Wieso heiße ich nicht Brocken? Dann wäre ich berühmt…

Moin, hallo, hey! Erwartet bloß nicht, dass ich ‚Glückauf’ oder sowas sage, auch wenn Larissa das gut fände. Larissa ist meine coole Mama, nur mit ihrer Liebe zum Harz übertreibt sie manchmal.
Aber ‚Harzer Glückauf’ sagt man sowieso zum Abschied, und soweit bin ich für heute noch gar nicht. Ich heiße Eagle-Eye Bokelmann. Jupp, richtig gelesen. Da hat Larissa was krass Uncooles gemacht. Hätte sie mich mal lieber ‚Brocken’ genannt! Das wäre zwar auch daneben gewesen, doch damit hätte ich vielleicht noch berühmt werden können. Aber so?! Nur weil sie ein Lied so toll fand. Ich flippe meistens aus, wenn sie das im Radio spielen. Ist ja wohl klar, dass ich gehänselt werde. „Igel-Ei, Spiegelei! Adlerauge, guck mal genau hin.“ Und sowas alles.
Die meisten bezeichnen mich als Romanfigur, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Ich bin ganz schön echt, doch ich bin eigentlich mehrere: ein Bisschen Paul, etwas Hannes und auch ein Hauch Phil. Nur hat sich meine Ghostwriterin  in den Kopf gesetzt, dass ich eine „Quintessenz“ sein soll, wie sie das nennt – aus allen Jungs in meinem Alter, die sie mag. Ich finde, das klingt nach Quittenessig. Doch sie meint es nett. Glaube ich.

Glückauf, Brocken, Spiegelei!

Jetzt habe ich schon viel erzählt, Glückauf, Harz, Brocken, Adlerauge, Spiegelei, Quitten und Radiolieder zum Ausflippen. Ziemliches Kuddelmuddel! Nur einen muss ich unbedingt noch vorstellen: Alois. Er ist Polizist, Kommissar sogar, und so eine Art Papa von mir. Warum ich ihn Alopa nenne, erkläre ich ein anderes Mal. Jetzt muss ich erstmal Marvin reinlassen, der ist das bestimmt, der gerade geklingelt hat. Wir wollen gleich… naja, bis ba-ald!

Über Karla Letterman

Krimiautorin und Kolumnistin aus Lübeck. Stammt aus dem Harz und hat in Göttingen und Hamburg gelebt.
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