Schafe als Landschaftspfleger

Schäfer im Harz

Zum heutigen Weltumwelttag möchte ich die wolligsten Landschaftspfleger vorstellen, die ich kenne. Sie übernehmen nicht nur das Grasmähen und Maulwurfhügelplatttreten auf Deichen, obwohl sie dafür vielleicht am bekanntesten sind. Das Festtrampeln nennt man auf Umweltschützerisch übrigens vornehm den „goldenen Tritt“.

Schafe helfen auch, wertvolle Naturräume im Harz zu erhalten. Das geschätzte Vorgehen ist das gleiche wie auf den Deichen: sie halten Gras und andere Gewächse niedrig und beugen dem Verbuschen wertvoller Biotope vor.

Schafe, Magerrasen, Orchideen

Wiesen sind als Kulturbiotope auf regelmäßige Nutzung oder Pflege angewiesen. Unsere wollbehangenen Mitgeschöpfe erledigen das sehr viel preisgünstiger als ihre Kollegen in Maschinenform. Und die Touristen erfreuen sich nicht nur an den fantastischen Bergwiesen, sondern auch an dem netten Pflegern.

Auch wenn „Magerrasen“ einen wenig begeisterungsheischenden Sound hat, so zählt er doch nebst Streuobstwiesen (wie romantisch das hingegen klingt!) und Heideflächen zu den schützenswerten Biotopen. Orchideen lieben Magerrasen!

Und wir sollten nicht nur die putzigen Mäh-er lieben, sondern auch die Arbeit der Schäfer würdigen! Denn dass es Menschen gibt, die bei Regen und Sturm in der Natur arbeiten, und auch bereit sind, auf geregelte Arbeitszeiten zu verzichten (24/7 seit eh und je!), ist phänomenal. Ihnen ist mein Gedenken am Umwelttag gewidmet.

Schäfer treibt Schafherde voran


Fotos: Karla Letterman

Über Karla Letterman

Krimiautorin und Kolumnistin aus Lübeck. Stammt aus dem Harz und hat in Göttingen und Hamburg gelebt.
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