Heute wende ich mich mit einer wichtigen Botschaft an Sie. Doch wie fange ich an? Am besten vielleicht ganz allgemein.
Nun, manche Dinge hängen zusammen. Zum Beispiel gesetzt den Fall, man möchte einen unbeschwerten Sommer erleben. Dann sollte man sich nicht nur weiterhin virenfeindlich verhalten. Man sollte außerdem dafür sorgen, dass die Flaschen im Regal neben dem Bücherschrank genügend Umdrehungen beinhalten. Eine Sonnenbrille sollte man parat haben. Wenn nötig, eine Lesebrille. Und damit wären wir wieder bei den Zusammenhängen.
Möchten Sie – um mit etwas anzufangen – einen schönen Juni erleben, sollten Sie sich mit Lesestoff eindecken, und zwar mit dem richtigen. Es gibt Dinge, die sind unabdingbar, und es gibt Dinge, die sind verzichtbar. Verzichtbare Literatur für diesen Juni ist zum Beispiel Der Zauberberg. Gleiches gilt für Die Kraniche des Ibykus. Ebensowenig unabdingbar ist es, die Memoiren von Helmut Schmidt, Helmut Kohl und Eduard Schewardnadse griffbereit auf dem Nachtschränkchen zu lagern. Nun ist dies alles sicher lesenswert. Doch es gibt weitere Kriterien, die man beim Buchkauf berücksichtigen sollte. Haben Sie schon einmal darauf geachtet, von wem sie da kaufen? ‚Nun, das sind doch allesamt seriöse Verlage‘, mögen Sie jetzt einwenden. Und ich sage: Eben.
Denken Sie weiter: Warum sollten Sie Ware von Quellen beziehen, die Ihnen nichts weiter anhaben wollen, wenn Sie die Ware nicht kaufen?
Es gibt lieb gemeinte Leseempfehlungen, und es gibt gut gemeinte Ratschläge. In die zweite Kategorie gehört dieser Tipp: Kaufen Sie das Buch letztlich tödlich von Karla Letterman. Dann haben Sie das Ihre dazu getan, um einen unbeschwerten Sommer erleben zu können. Und wenn Sie jetzt noch zögern … achten Sie doch mal genau auf den Titel. Eben.
Foto: Thomas Schmitt-Schech
