Twitter-Gewitter zum Notruftag

Twitter-Gewitter aus HannoverZum heutigen Tag des Notrufs beteiligen sich viele Feuerwehren am Twitter-Gewitter. Den Grund hörte ich im Radio-Interview: Sie wollen über den Sinn der Notrufnummer 112 aufklären. Wie bitte: Der Sinn ist unbekannt? Er muss erst digital vermittelt werden?

Tatsächlich, so berichtete ein Sprecher der Feuerwehr Schwerin, werde die Nummer oft missbraucht. Da will dann ein Anrufer übers Wetter reden. Nicht etwa, weil infolge Unwetters sein Keller unter Wasser steht. Sondern einfach so – ihm ist langweilig. Einsatz- und Rettungszentralen berichten sogar von Anrufern, die nach der Uhrzeit oder nach dem Weg fragen. Unglaublich: Aus einem banalen Grund werden Telefonleitungen blockiert, sodass echte Notrufe nicht durchkommen.

Tweet der Feuerwehr HamburgDeshalb haben sich die Feuerwehren aus zahlreichen Städten entschlossen, mittels „Twitter-Gewitter“ und anderen Aktionen über ihre Arbeit aufzuklären. Auch die Wehren aus Berlin, Hamburg und Hannover beteiligen sich daran. Nicht nur über skurrile und ärgerliche Erfahrungen berichten die Twitterer, sie informieren auch über das Berufsbild der Feuerwehrleute. Eine gute Gelegenheit zur Eigenwerbung!

NDR-Bericht über den Tag des NotrufsDoch auch echte Notrufe werden zitiert. Da ist zum Beispiel von einem Essensboten die Rede, der Hilferufe gehört hat. Quasi live können alle Interessierten mitverfolgen, wieviele und welche Rettungswagen losgeschickt werden.

Diese Aktion zum Tag des Notrufs ist nicht nur spannend. Sie scheint auch notwendig zu sein, das erfährt man aus den Berichten. Und dafür, dass Notrufe erfolgreich sind, setzen sich selbstverständlich auch Krimiautorinnen ein. Denn während die Leichen in unseren Romanen der Phantasie entspringen, leisten der Rettungssanitäter und die Feuerwewhrfrau von nebenan ganz reale Hilfe…

Die Screenshots entstammen den verlinkten Quellen.

Über Karla Letterman

Krimiautorin und Kolumnistin aus Lübeck. Stammt aus dem Harz und hat in Göttingen und Hamburg gelebt.
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